MVR Engel der Verbannten 2

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Der Engel der Verbannten 2

                  (Auf der Flucht)

Im Hof des Anwesen von Bauer Peter Dobronitsch am Mückenfluss lernt dessen Tochter Mila den Alexius Boroda kennen, einen Mann, dessen Vater verbannt wurde. Seine Mutter folgte mit ihm und seiner kleinen Schwester dem Verbannten nach; in einem Schneesturm aber kam letztere ums Leben. Nun ist es ihm gelungen, seinen Vater zu befreien, nach diesem noch etliche andere Gefangene. Mit diesen insgesamt 200 Flüchtlingen ist er jetzt auf der Suche nach dem Engel der Verbannten. Den Versuch eines Kosakentrupps unter einem Wachtmeister, ihn zu verhaften, kann er abwehren; der Bauer jagt die Kosaken endgültig in die Flucht.

Dobronitsch´s Nachbar Propow kommt, um Mila´s Hand anzuhalten, wird aber ziemlich direkt abgewiesen. Er schwört Rache. Zusammen mit dem Kosakenwachtmeister will er nachweisen, dass Dobronitsch "armen Leuten" zur Flucht verhilft und ihn so vernichten.

Mittlerweile trifft Nr. 10 ein. Einer Verhaftung durch den Wachtmeister entgeht er, weil ihm die Dobronitsch´s eine andere Identität bescheinigen. Von einem Felsenversteck aus kann er erlauschen, dass der Wachtmeister und Propow den Boroda fangen wollen. Man dreht den Spieß um und sperrt die beiden in die Räucherkammer.

Boroda, dessen Vater diesen Namen erst in Russland angenommen hat, heißt eigentlich Barth - er erfährt von Nr. 10, dass sein Onkel, nämlich Sam hierher unterwegs sei.

Unterdessen trifft Lomonow-Florin mit seiner Jagdgesellschaft ein. Kurze Zeit später erscheinen auch Graf Polikeff und die Kosaken, die Nr. 10 fangen sollen. Bei der Durchsuchung von Dobronitsch´s Haus kommen die beiden Gefangenen aus der Räucherkammer frei.

Florin und der Graf erkennen einander: Gegen Geld soll Florin dem Grafen bei seinen Plänen helfen. Diese werden jedoch von Nr. 5 erlauscht, so dass dieser nun über den Stand der Dinge informiert ist und Hoffnung haben kann.

Die "armen Leute" werden entdeckt. Kosaken aus der Umgebung, unterstützt von der Truppe aus Platowa sowie Florin und dem Grafen, wollen sie einfangen. In letzter Minute gelingt es Nr. 5, diese zu warnen. Er und seine Jagdkameraden sowie Sam, Jim und Tim, die soeben eingetroffen sind, öffnen - ohne selbst gesehen zu werden - eine Lücke im Ring der Kosaken: Die Flüchtlinge können in das Felsenversteck gelangen. Da sie nun nicht mehr zu finden sind, wird der Hof von Dobronitsch belagert. Polikeff bleibt bei den Kosaken, Florin jedoch wird von Sam kraft seiner Vollmachten verhaftet.

Im Felsenversteck finden Familie Boroda und Sam Barth zusammen, es fehlt nur noch die Tochter.

Zur weiteren Flucht beschließt man, die Flüchtlinge als Kosaken auszustaffieren. Die fehlende Ausrüstung hierzu will man in der nächsten Staniza (befestigtes Kosakenlager) requirieren, das Kommando soll der ehemalige Major Sendewitsch übernehmen - die Borodas sowie Nr. 5 und Nr.10 wollen sich dem Zug nicht anschließen.

Es gelingt: Mit einem Trick lockt man die Kosaken fort. Dann begeben sich die Flüchtlinge nach der Staniza, kleiden sich dort als Kosaken ein, versorgen sich mit allem Notwendigen einschließlich entsprechender Papiere und verlassen die Gegend, Richtung Landesinnere, den Tungusen entgegen. Von diesen erhalten sie die in Platowa entwendeten Waffen.

Da man den Flüchtlingszug nach Süden, Richtung Grenze, sucht, gelingt die Flucht. Der Verdacht gegen Dobronitsch zerschlägt sich, da dieser die ganze Zeit - auf Sam´s Betreiben hin - bei den Kosaken zugebracht hat.

Mila und Alexius werden sich einig.

Steinbach trifft ein und bringt Gökala,

Der Graf wird verhaftet, leugnet jedoch jede Schuld am Schicksal Banda´s.

Steinbach, wieder als russischer Kavalleriegeneral, mit kaiserlichen Ukassen ausgestattet, begnadigt den ehemaligen Rittmeister Georg von Adlerhorst, den er in den Rang eines Oberstleutnant versetzt sowie den alten Boroda. Dann hebt er die Verbannung Banda´s auf. Dieser soll für seine erlittene Qual aus dem Vermögen des Grafen entschädigt werden.

Dem Major, dem die Flüchtlinge entsprungen sind, sagt Steinbach seine Verwendung zu.

Dann führt er Karpala und ihre wirklichen Eltern, nämlich die Borodas, zusammen. Karpala wusste, dass sie nur das Pflegekind des tungusischen Fürstenpaares war, tatsächlich aber Kind "armer Leute". Deshalb widmete sie diesen auch ihr Leben als Engel der Verbannten.

Auch Steinbach und Gökala werden sich, da nun nichts mehr ihrer Verbindung im Wege steht, einig und erhalten den Segen des Maharadscha.

 

                        (Zum guten Schlusse)

In Wiesenstein beauftragt Ibrahim Pascha den Privatagenten Schubert, nach dem Verbleib von Zykyma und Tschita zu forschen sowie die wahre Identität von Oskar Steinbach herauszufinden. Dieses Gespräch wird zufällig von dem ehemaligen Major Sendewitsch, der jetzt als türkischer Oberst hier weilt, um in "Essen bei Krupp" Waffenlieferungen zu bestellen, erlauscht. Bei der Verfolgung von Ibrahim trifft er am Bahnhof auf Sam, der auf Jim und Tim wartet, die den gefangenen Florin bringen. Florin und Ibrahim sehen sich, ersterer fordert von letzterem die schnellstmögliche Befreiung.

Schubert findet die gesuchten Frauen. Gegen Geld soll er weiterhin bei der Befreiung Florin´s helfen. Sam und Sendewitsch können jedoch auch dieses Gespräch belauschen und das weitere Geschehen manipulieren: So findet Schubert in dem Schließer des Schlosses, in dem Florin einsitzt, einen willigen Helfer, der ihm und Ibrahim ein Gespräch mit dem Gefangenen ermöglichen will.

Schubert und Ibrahim erlauschen in Normann´s Garten ein Gespräch zwischen Hermann und Zykyma: Beide finden jetzt endlich zueinander, nachdem Zykyma aus einem Brief Georg´s erfahren hat, dass dieser verlobt, sie also frei sei.

Die in Amerika geretteten Familienmitglieder sowie Lord Eagle-nest treffen ein. Während er allgemeinen Freude sitzt Ibrahim Pascha im Nebenhaus und sinnt über seine Rache nach: Er will die Frauen entführen, die übrigen vernichten. Auch bei diesen Taten will ihn Schubert gegen Entgelt unterstützen.

Florin soll als Frau verkleidet flüchten und in einer nahe gelegenen Meierei Unterschlupf finden. Bei Schubert´s Vorbereitungen hierzu wird er von einer Geheimpolizistin beobachtet - diese bietet ihm dann sogar ihre Dienste an.

Unterdessen bringt Sam seine ebenfalls angereiste Auguste in der Meierei unter. Sie soll den verkleideten Florin nach seinem Eintreffen überwachen.

Wegen der eingeschleusten Geheimpolizistin wird der ursprüngliche Plan jedoch geändert:

Lina, die Geheimpolizistin, empfiehlt dem Pascha, die entführten Frauen zunächst, bis sich der zu erwartende Aufruhr gelegt hat, in einer teilweise renovierten Burgruine unterzubringen. Auch Florin soll hier Unterschlupf finden. Die Geheimnisse des alten Gemäuers erlauben auch, die übrigen Betroffenen hier zu vernichten.

Der Plan findet Ibrahim´s volle Zustimmung, er fasst sogar den Entschluss, Lina als Haremsdame mitzunehmen.

Was Ibrahim nicht weiß, ist, dass jede Falle und jedes Gefängnis in der alten Ruine auch anders als nur schadbringend eingesetzt werden kann.

Florin kann "flüchten" und wird hergebracht. Bei dem weiteren Werk soll er bestimmte Aufgaben übernehmen.

Nun treffen auch Steinbach und die in Russland befreiten Personen nebst dem Tungusenfürstenpaar und den Dobronitschs bei Normanns ein. Nach der ersten Freude des Wiedersehens bespricht man die bevorstehenden Ereignisse und beginnt, dieselben in die Tat umzusetzen:

Durch eine "List" Lina´s verführt, begeben sich Tschita und Zykyma nach der Ruine, wo sie von dem verkleideten Florin in zwei Verließe gelockt werden. Sie kennen aber deren Geheimnis, sich daraus wieder zu befreien.

Sodann will die gesamte übrige Gesellschaft die Ruinen besichtigen. In der Brunnenkammer, die mit einem drehbaren Boden versehen ist, sollen sie zu Tode gestürzt werden. Ibrahim und Florin bedauern lediglich den schnellen Tod ihrer Feinde, sie wollten sich an deren Todeskampf ergötzen.Textfeld:  
Illustration  aus:
"DH-DH, Band 5, Der Engel der Verbannten"

Tatsächlich ist der Boden der Brunnenkammer aber auch absenkbar: Die Freunde verlassen die Falle wieder.

Nun erklärt Ibrahim Lina seine Liebe - diese geht auf sein Spiel ein. Gemeinsam überlegt man, wie man sich Florin´s und Schubert´s entledigen kann. Man lockt diese ebenfalls in die Brunnenkammer, um sie zu Tode zu stürzen. Doch wie vorher lässt der Kastellan den Boden nur ab, bringt dann die beiden in eine Kammer, wo sie auf Ibrahim warten wollen, um sich an ihm zu rächen.

Doch bevor es dazu kommen kann, treten Steinbach und die übrigen hinzu. Daraufhin erschießt der einstige Derwisch Ibrahim und anschließend sich selbst. Schubert wird inhaftiert, begeht in der Zelle aber auch Selbstmord.

 Im Grunde genommen ist man mit diesem Ausgang der Ereignisse ganz froh, bleiben doch so all denen, die bisher schon soviel Leid erdulden mussten, peinliche Untersuchungen erspart.

Nachdem auch Almy und Wilkins eingetroffen sind, gibt der Großherzog zur Feier des guten Abschlusses für alle Beteiligten ein Fest - lediglich Steinbach fehlt. Doch während des Empfanges tritt er wieder als Kavalleriegeneral auf und gibt sich als Prinz Oskar, Bruder des Regenten, zu erkennen.

Wieder einmal ist erwiesen - wie Prinz Oskar und Prinzessin Semawa in einem Schlusswort feststellen - dass Deutschland das Land der Treue, der Kraft und der Helden sei - aber höher als der deutsche Held habe das deutsche Herz zu stehen.

Hubert Dörrenbächer

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