Goethe

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Johann Wolfgang von Goethe

 

besuchte nach den Studienjahren in Leipzig (1765-1768) die Universität in Straßburg (1770/71), wo er zum Lizenziaten der Rechte promovierte. Die elsässische Landschaft, das Münster, die Liebe zu Friederike Brion, Tochter des Pfarrers zu Sesenheim und der Umgang mit Geistesgrößen wie J. G. Herder oder J. M. R. Lenz bewirkten jene innere Wandlung, aus der Goethes oft als seine eigentliche Jugend aufgefasste "Geniezeit" erwuchs.

 

21 Jahre alt war Goethe bei seinem Besuch im Saarland

Es war 1770, genauer gesagt am Freitag, dem 29. oder Samstag, dem 30. Juni 1770, als er im Alter von 21 Jahren im Land an der Saar weilte und auf der Reise zwischen Saarbrücken und Neunkirchen/Saar auch Dudweiler einen Besuch abstattete. Die Erinnerungen an diese Reise durch das Sulzbachtal haben in seinem Werk "Dichtung und Wahrheit" ihren Niederschlag gefunden, das allerdings erst rund 40 Jahre später entstand.

Dudweiler war damals wegen seines Bergbaus und des brennenden Berges weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt, und nach Goethes eigenen Worten im X. Buch von "Dichtung und Wahrheit" wurde er hier in das Interesse der Berggegenden eingeweiht und die Lust zu ökonomischen und technischen Betrachtungen, welche ihn einen großen Teil seines Lebens beschäftigten, in ihm erstmalig geweckt. Er hat auch die trotz häufigen Besitzwechsels damals voll produzierenden Alaunhütten besucht.

Er schreibt: "Wir hörten von den reichen Dutweiler Steinkohlengruben, von Eisen- und Alaunwerken, ja sogar von einem brennenden Berge, und rüsteten uns, diese Wunder in der Nähe zu beschauen."

 

Nach Besichtigung einer Sensenschmiede, eines Drahtzuges und einer Alaunhütte heißt es weiter: "Unser Weg ging nunmehr an den Rinnen hinauf, in welchen das Alaunwasser heruntergeleitet wird, und an dem vornehmsten Stollen vorbei, den sie die 'Landgrube' nennen, woraus die berühmte Dutweiler Steinkohlen gezogen werden....Nun gelangten wir zu offenen Gruben, in welchen die gerösteten Alaunschiefer ausgelaugt wurden, und bald darauf überraschte uns, obgleich vorbereitet, ein seltsames Begegnis. Wir traten in eine Klamme und fanden uns in der Region des brennenden Berges. Ein starker Schwefelgeruch umzog uns; die eine Seite der Höhle war nahezu glühend, mit rötlichem, weißgebranntem Stein bedeckt; ein dicker Dampf stieg aus den Klunsen hervor und man fühlte die Hitze des Bodens auch durch die starken Sohlen... Die ganze Klamme war entstanden, dass man nach und nach die kalcinierten Schiefer abgeräumt und verbraucht hatte..."

Der "Brennende Berg" aus etwas
anderem Blickwickel

   

Nachdem sich der junge Goethe einige weitere frühindustrielle Betriebe angesehen hatte, eilte er der Friedrichsthaler Glashütte zu, "wo wir" - so schreibt er - "eine der wichtigsten und wunderbarsten Werktätigkeiten des menschlichen Kunstgeschicks im Vorübergehen kennen lernten."

Goethe erinnert sich weiter: "Doch fast mehr als diese bedeutenden Erfahrungen interessierten und junge Burschen einige lustige Abenteuer und bei einbrechender Finsternis, unweit Neukirch (gemeint ist: Neunkirchen), ein überraschendes Feuerwerk. Denn wie vor einigen Nächten an den Ufern der Saar leuchtende Wolken Johanniswürmer (Glühwürmchen) zwischen Fels und Busch um uns schwebten, so spielten nun die funkenwerfenden Essen ihr lustiges Feuerwerk entgegen..." Diese Aussicht auf das Neunkircher Eisenwerk bot damals vermutlich der Hoferkopf, eine Erhebung beim heutigen Friedrichsthaler Stadtteil Bildstock.

 

Soweit also der große Goethe...

1979 war ja ein Goethe-Jahr (250. Geburtstag am 28.08.1999). Aus diesem Anlass hatten die Sulzbachtal-Gemeinden, die er 1770 besuchte, eine Veranstaltungsreihe geplant und durchgeführt. Näheres siehe unter

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