MVR Sklaven der Ehre

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5. Abteilung: Die Sklaven der Ehre

1. Kapitel: Krachende Stammbäume

Der Hauptmann beauftragt seinen Leutnant, den Polizeiagenten Bauer, die beiden Schmiede sowie binnen drei Tagen Robert Bertram zu erschießen. Der Fürst und Ella sollen bei einem Raubzug sterben, weswegen der Goldschmied Simeon den Auftrag erhält, noch einmal bei Befour nach Ella´s Verbleib zu forschen.

Erst nachdem sich Gustav Brandt an dem Verhör des alten Schmiedes beteiligt, gibt dieser zu, dass Gustav an der Ermordung des Hauptmann von Hellenbach unschuldig sei. Sein Sohn bestätigt dieses. Um sie zu weiteren Aussagen zu bewegen, lässt Gustav dem Agenten Bauer die Zellennummern der Beiden zukommen. Auch Simeon erhält Einblick in die Gemächer des Fürsten, kann sogar Ella sehen, nachdem er zugegeben hat, seinerzeit im Auftrag Levi´s Roberts Kette gefälscht zu haben. Der Schlosser in des Hauptmanns Bande besorgt diesem verschiedene Nachschlüssel, versäumt aber nicht, seinem Versprechen getreu, dem Fürsten von Befour von dem für den gleichen Abend geplanten Überfall auf Ellen Starton zu berichten.

Im Keller des Apothekers Horn verhandelt der Hauptmann mit dem Akrobaten Bormann: Sollte er gefangen werden, so ist es Bormanns Aufgabe, ihn wieder frei zu machen. Dazu erhält er ein Duplikat des Gefängnisschlüssels. Bis dahin quartiert sich der Akrobat bei dem Falschmünzer Wunderlich, den er von früher her kennt, ein.

Bauer wird beim Versuch, die Schmiede zu erschießen, verhaftet. Daraufhin beschließen diese, ein volles Geständnis abzulegen.

In einem Versteck, das Anton im Versammlungsraum der Gaunerbande eingerichtet hat, können dieser und Befour die Absichten der Bande belauschen: Die gesamte Mannschaft wird bei dem Überfall auf den Fürsten eingesetzt, seine Ermordung will Franz aber selbst in die Hand nehmen. Der Plan misslingt. Im Zimmer des Fürsten findet Franz einen Sarg mit der Leiche seines von ihm ermordeten Cousins vor - er bricht ohnmächtig zusammen, so groß ist der Schreck. Tatsächlich ist Roberts - denn er lag in dem Sarg - Ähnlichkeit mit dem toten Baron Otto verblüffend.

Die ganze Bande kann inhaftiert werden. Daraufhin legt der alte Schmied ein vollständiges Geständnis ab, hat er sich doch bisher keiner schweren Verbrechen schuldig gemacht. Auch Ella begibt sich als Mitschuldige Franz von Helfensteins freiwillig in Haft.

Bormann gelingt es mit Hilfe des Nachschlüssels, den Baron zu befreien. Dabei schlägt er mit einem Hammer zwei Aufseher nieder, wovon einer direkt tot ist. In seiner Wohnung maskiert sich der Hauptmann, um unerkannt im Hotel absteigen und dort mit Bormann Ellens Millionen stehlen zu können. Max Holm und sein Freund, der Paukenschläger Hauck, beobachten die zwei heimlichen Gestalten, ohne sie jedoch zu erkennen. Zusammen mit dem Fürsten und seinen Dienern kann man die Tat verhindern. Bormann wird verhaftet, der Baron hat den Braten aber rechtzeitig gerochen und kann fliehen. Als man bei dem Akrobaten den blutbeschmierten Hammer findet, eilt man, Böses ahnend, zum Gefängnis und stellt dort den Ausbruch des Hauptmannes fest. Während Befour sich um dessen weitere Verfolgung kümmert, können Ellen Starton und Dr. Max Holm sich endlich ihre Liebe gestehen.

Von Polizei und Nachtwächtern gehetzt, gelangt Franz von Helfenstein an das Haus des Falschmünzers. Dort wird er Zeuge, wie Leutnant von Scharfenberg wieder Blüten gegen gute Noten in Empfang nimmt. Der Hauptmann nutzt die Chance, die sich ihm hier bietet: Wunderlich muss ihm eine größere Menge Falschgeld für seine Flucht zur Verfügung stellen, der Leutnant mit ihm die Kleider tauschen. Als Offizier verkleidet, verlässt der Baron die Stadt. Aber Max, von seinem Gespräch mit Ellen aufgewühlt, konnte nicht schlafen und kann bei einem Spaziergang zufälligerweise Zeuge der Aktion bei Wunderlich werden. Zusammen mit dem Fürsten des Elends begibt er sich zu Bruno´s Haus. Dort finden sie die Kleider des Hauptmannes; Bruno selbst ist wieder an den Spieltisch gegangen. Als ihn der Fürst dort aufsucht und ihm sein Verhalten vorwirft, reagiert der Leutnant ziemlich überheblich, versucht aber anschließend, Wunderlich zu warnen und alle Beweisstücke zu beseitigen. Beim Versuch, die Druckplatten der 50-Guldenscheine verschwinden zu lassen, werden die beiden verhaftet.

Befour und Max folgen der Spur des flüchtigen Hauptmannes. In einem kleinen Dorf nahe der Grenze haben sie ihn fast ereilt. Doch die Dummheit zweier Polizisten, denen der Flüchtige weisgemacht hat, selbst zu den Verfolgern zu gehören, vereitelt das Vorhaben. Weiter geht die Verfolgung. Baron Franz von Helfenstein gelangt zu Major von Scharfenberg, dem Vater des inhaftierten Leutnants. Dieser muss ihm - obwohl er in dem Baron den Verderber seines Sohnes erkennt - mit Zivilkleidung aushelfen; als Druckmittel benutzt Franz die kriminelle Situation des Leutnants. Dann flieht Franz weiter - Befour und Max können nur in Erfahrung bringen, welche Kleidung er jetzt benutzt.

Durch die erhaltenen Nachrichten verwirrt, will der Major nach der Residenz, seinen Sohn zu retten. Dieser wurde auf Ehrenwort noch einmal nach seiner Wohnung verbracht. Dort legt er ein schriftliches Geständnis ab - und erschießt sich sodann. Als der Vater dies erfährt, bricht auch er tot zusammen.

2. Kapitel: Gottes Strafgericht

Hoch oben in den Bergen wohnt der Kohlenbrenner Hendschel mit seiner Frau. Er hat zur Zeit Besuch von seinem Vetter, dem Wagner aus Obersdorf sowie einem Fremden, in dem der Köhler den Hauptmann vermutet. Obwohl auf dessen Kopf ein hohes Lösegeld ausgesetzt ist, will er als Gastgeber nicht zum Verräter werden. In seiner Armut wäre er aber den fremden Besuch gerne los - anderntags ist der Hauptmann verschwunden. Unterwegs trifft dieser einen reichen Amerikaner, Cousin der Magda Weber, der zu seinen Verwandten nach Langenstadt unterwegs ist. Als Forstschreiber kann sich der Hauptmann in das Vertrauen des Amerikaners einschleichen und ihn dann über eine Klippe stürzen. Mit dessen Geld und vorzüglichen Papieren versehen, kann er die ihn suchenden Polizisten und Grenzer überlisten. Der Amerikaner wird schwer verletzt, aber noch lebend gefunden und als mutmaßlicher Hauptmann in die Hütte des Köhlers geschafft.

Auf Schloss Randau erfährt Leutnant Edmund von Randau, dass sein Bruder zur Marine will. Für ihn bedeutet das, Abschied vom Militär zu nehmen, um die elterlichen Güter zu bewirtschaften. Er will ledig bleiben, da seine Liebe der Tochter eines ehemaligen Zuchthäuslers, die zudem in einem Bordell gearbeitet hat, gilt. Sein Vater hat im Zug den Fürsten von Befour, der mit Petermann und seiner Tochter Valesca zur Beerdigung der Scharfenbergs reist, kennengelernt. Er ist von dem Charme des Mädchens so angetan, dass er einer Liaison - trotz aller Standesunterschiede - letztendlich zustimmt. Auch Magda Weber und Dr. Alfred Zander sind mittlerweile miteinander einig geworden.

Am Grab der beiden Scharfenbergs verzeihen Petermann und seine Tochter den Verstorbenen alles, was diese an ihnen verbrochen haben. Als Wiedergutmachung - und um seinem Namen wieder Ehre zu machen - adoptiert der letzte von Scharfenberg, der Direktor des Zuchthauses, Valesca und setzt sie als Alleinerbin ein.

Da erreicht die Gesellschaft die Nachricht, der Hauptmann sei in den Bergen gefangen worden. Zanders Hinweis, der bei seinem zukünftigen Schwiegervater aufgetauchte amerikanische Neffe könne eventuell der Hauptmann sein, wird deshalb kein Glauben geschenkt: Der Baron kann sich in seiner Rolle sicher fühlen.

Der Köhler jedoch bemerkt die Verwechselung, kann sich jedoch niemandem mitteilen, um seinen Vetter, den Wagner und ehemaligen Pascherkönig nicht zu verraten. Deshalb begibt er sich nach Langenstadt. Befour hingegen, der sich von der Verhaftung persönlich überzeugen will, ist ins Gebirge gereist ist. Er erkennt den Irrtum sofort und telegrafiert mit den entsprechenden Anweisungen nach Hause - doch der Hauptmann sitzt schon in Gewahrsam: Der Köhler ist unterwegs auf Anton getroffen, dem er Alles mitgeteilt hat, so dass man den wirklichen Hauptmann wieder fangen konnte. Jetzt endlich kann man hoffen, Aufschluss über alle Straftaten zu erhalten.

 

 

(6. Buch)

Auf die Ergreifung des Hauptmannes waren 15000 Gulden ausgesetzt. Das Geld soll den beiden Köhlersleuten nun ausgezahlt werden. In ihrem besten, aber immerhin schon über fünfzig Jahre alten Staat erregen sie in der Residenz ziemlich viel Aufsehen: Beim Versuch, bei einem Verwandten, dem "Kunstmaler und Ballettmeister" Quartier zu beziehen, werden sie verhaftet. Beim Fürsten von Befour sowie dem Oberlandesgerichtsrat erregen ihre mitgebrachten Geschenke - ein vertrockneter Käse sowie uralte, steinhart getrocknete Wildäpfel - dies wurde von dem Arzt ihres Heimatdorfes, einem Verwandten des Gerichtsrates veranlasst - allgemeine Heiterkeit.

Nach Erhalt der Belohnung beziehen sie endlich Quartier bei einem weiteren Verwandten, dem ehemaligen Amtswachtmeister Landrock. Hier treffen sie auch wieder auf Anton, der sich in Landrocks Tochter Anna - sie ist das Mädchen, das Baron Franz seinerzeit verführen wollte und das dann vom Fürsten von Befour gerettet wurde - verliebt hat. Sein derzeitiger Auftrag lautet, zu erforschen, wer der kleine Junge war, der durch die Brutalität des Akrobaten Bormann zu Tode kam. Er erfährt, dass Landrocks Nachbar Schubert damals seinen Sohn an den frommen Seidelmann verkauft hat, seine weiteren Nachforschungen bestätigen dann diesen ersten Hinweis. Nur von Seidelmann kann er nichts erfahren - er liegt immer noch durch den von Petermann im Haus der Melitta erhaltenen Schlag wie betäubt danieder. Anton stellt aber fest, dass es sich nur um eine Verstellung handelt.

Der inhaftierte Apotheker Horn hat sich zu Seidelmann ins Krankenrevier verlegen lassen. Mit einem seiner Mittel wollen sie sich als "gestorben" ins Leichenhaus schaffen lassen und von dort fliehen. Der Anstaltsarzt testiert dann tatsächlich ihren Tot, Befour jedoch mutmaßt eine Betrügerei und veranlasst Dr. Zander, eine Untersuchung anzustellen. Der junge Arzt hat mittlerweile schon wahre Wunder bewirkt: Holms gelähmter Vater ist fast geheilt, auch Maxens Hand ist beinahe wieder hergestellt. Auch der Frau des Theaterdieners Werner konnte er helfen: Ihr Gesichtskrebs war lediglich ein Flechte, die er wirksam bekämpfen konnte. Auch der Mutter von Wilhelm Fels kann er das Augenlicht zurückgeben und sie, nachdem sie ihren Sohn und dessen Geliebte Marie Bertram erkannt hat, von ihrem Wahn befreien.

Dank Befours Vermittlung hat Wilhelm jetzt eine Anstellung bei einem Meister gefunden. Max Holm und Ellen Starton wollen sich verloben - der Fürst stellt ihnen hierzu sein Haus zur Verfügung. Auch dem ehemaligen Theaterdiener Werner hilft der Fürst, indem er ihm die Position eines Kassierer im Residenztheater - das mittlerweile unter neuer Leitung steht - verschafft. Ebenso wie der ehemalige Theaterdirektor sind auch alle anderen Personen, die am Komplott gegen Ellen Starton sowie der Verführung von Werners Tochter Emilie beteiligt waren, entlassen bzw. in Haft. Leda`s Geständnis hat Laura Werner vollständig rehabilitiert. Der Polizist Adolf bekommt seine heimlich Angebetete, nämlich Emilie Werner, Anton Landrocks Tochter Anna.

Die "Leichen" des Apothekers und des frommen Schusters werden in den Keller des Gefängnisses verbracht, wo sie alsbald aufwachen. Von hier gelingt ihnen die Flucht. Als Befour und Dr. Zander eintreffen - seine Untersuchung hat des Fürsten Theorie bestätigt - können sie nur noch die Verfolgung aufnehmen. Die Spur der Flüchtigen verliert sich in des Apothekers Haus, dessen Frau und die Tochter Jette werden verhaftet.

Tage später: Förster Wunderlich und seine Frau sind auf dem Nachhauseweg von der Hochzeit Eduard Hausers mit seiner Angelika. Da sehen sie zwei Personen, in denen der Förster die flüchtigen Horn und Seidelmann erkennt. Mit Hilfe des Musterzeichners Wilhelmi und des ehemaligen Hundejungen Schulze kann er die Beiden verhaften. Da er auf die ausgesetzte Belohnung zugunsten seiner Helfer verzichten will, wird Wunderlich als Oberförster bei dem Fürsten von Befour angestellt.

Endlich sind alle Verbrecher in Haft. Der Prozess beginnt - über seinen Verlauf wird jedoch weitgehend Stillschweigen gewahrt.

Nach einem Theaterbesuch versucht die eifersüchtige Judith Levi einen Säureanschlag auf Fanny von Hellenbach. Robert kann den Angriff abwehren - Fanny gesteht ihrem Retter ihre Liebe. Auch Oberst von Hellenbach ist - nach anfänglichen Bedenken wegen der Standesunterschiede - schließlich für eine Verbindung, wenn Robert sich einen festen Platz im Leben erkämpft hat. Lediglich Befour spricht gegen die Liaison: Fanny solle doch besser den wiedergefundenen Erben von Helfenstein zum Manne wählen. Zu aller Erstaunen willigt das Mädchen sofort ein.

Der alte Wolf wiederholt sein früheres Geständnis und nimmt alle Schuld auf sich, um seinen Sohn zu entlasten. Der Baron leugnet weiterhin jede Teilnahme an den lange zurückliegenden Helfensteiner Ereignissen. Bei einem gemeinsamen Verhör ergreift ihn deshalb der Schmied und springt mit ihm aus dem Fenster des Gerichtssaales im vierten Stock. Der Schmied stürzt sich dabei zu Tode, Franz von Helfenstein bleibt mit seinen gefesselten Händen an einem Haken hängen. Der Ruck ist so groß, dass ihm beide Arme aus den Gelenken gerissen werden.

Fanny hat den Fürsten durchschaut und ist deshalb sofort auf sein Ansinnen, Robert Bertram zugunsten des Helfensteinschen Erben einen Korb zu geben, eingegangen - sind beide doch ein und dieselbe Person. Auch Alma kann nun endlich ihren wiedergefundenen Bruder in die Arme schließen.

3. Kapitel: Ende gut, alles gut

Oberleutnant von Hagenau hat seinen Reichtum beim Spiel verloren. Von seinen ehemaligen "Freunden" bietet ihm lediglich Edmund von Randau finanzielle Hilfe an. Daraufhin erzählt der Kranich, sein Leben grundsätzlich ändern zu wollen: Er habe sich verliebt und wolle heiraten - eine Bürgerliche. Ein Bild der Angebeteten, das Hagenau verliert, zeigt Edmund, dass es sich bei dem Mädchen um Hilda Holm handelt. Er lässt seinen Freund jedoch im Ungewissen, gibt ihm lediglich den Auftrag, bei seiner Heimfahrt in Reitzenhain eine Bekannte von ihm zu grüßen, die dort vorrübergehend mit ihrem genesenden Vater zur Kur weilt - eben Hilda.

Zu Hause muss Walther von Hagenau erfahren, dass seine Familie ihren Reichtum durch falsche Spekulationen verloren hat. Nur eine reiche Heirat kann hier noch Rettung bringen. Als Frau für den Oberleutnant bietet sich Theodolinde von Tannenstein an, deren Familie hoffen kann, als Stammlinie derer von Helfenstein nach einer Verurteilung von Franz auch deren Besitz erben zu können. Der Freiherr selbst - auch er hat zur Bande des Hauptmannes gehört - ist über das Auftauchen eines echten Erben erbost. Da erscheint Hilfe in der Not: Der Goldschmied Simeon hat die Kette Roberts nicht nur einmal, sondern gleich zweimal gefälscht. Beide Duplikate hat er an den Juden Levi weitergegeben, die echte Kette aber zurückbehalten - jetzt bietet er sie dem Freiherrn von Tannenstein für 50000 Gulden an. Um Roberts Ansprüche jedoch vollständig wiederlegen zu können, werden auch seine Kinderkleider, die in der Asservatenkammer des Gerichtes aufbewahrt werden, benötigt. Simeons Tochter, die bei dem Staatsanwalt angestellt ist, kann die Schlüssel des Gerichtsgebäudes besorgen. Ein möglicher Ersatz für Robert ist in Theodolindes blödem Bruder schnell gefunden. Lediglich die 50000 Gulden fehlen, um den Juden auszubezahlen: Auch die von Tannensteins sind hoffnungslos verschuldet und hoffen über eine Verbindung mit den mutmaßlich reichen Hagenaus wieder zu Geld zu kommen. Hier soll der alte Einsiedler Winter, der hoffnungslos in Theodolinde verliebt ist, Abhilfe schaffen. Er ist reich und stellt ihr auf ihr Versprechen hin, ihn heiraten zu wollen, 25000 Gulden zur Verfügung.

Die Polizisten Anton und Adolf sind mit ihren Bräuten Anna Landrock und Emilie Werner sowie deren Schwester Laura auf einer Tanzveranstaltung. Ella von Helfensteins ehemalige Zofe Hulda Neumann, der Anton Liebe heuchelte, um so an den Hauptmann heranzukommen, sowie Jette Horn (wieso ist sie aus dem Gefängnis frei?), die dem Adolf als Kontakt zu dem Apotheker diente, beobachten die Paare und schmieden Rachepläne. Hierzu kommt ihnen der Goldschmied August Mehnert, der von seinem ehemaligen Chef Simeon das Geschäft übernommen hat, gerade recht. Für eine Liebschaft mit Hulda ist er bereit, die Mädchen zu unterstützen: Man will Ella`s Schmuck stehlen und den Diebstahl dann mit seiner Hilfe den Polizisten in die Schuhe schieben. Der Paukenschläger Hauck bekommt aber einige Wortfetzen dieses Komplottes mit und wähnt seine Angebetete Laura Werner in Gefahr. Er verfolgt das Trio und kann dabei auch beobachten, wie der Freiherr von Tannenstein nebst Tochter (in Männerkleidung) und dem Juden Simeon das Gerichtsgebäude verlässt. Doch dann wird er entdeckt und von Simeon niedergeschlagen; er verliert die Besinnung.

Nach anfänglichem Gedächtnisschwund gelingt es dem Paukenschläger jedoch bald wieder, sich an das Vergangene zu erinnern und zusammen mit Adolfs Hilfe den geplanten Komplott gegen die Polizisten aufzudecken. Jette ist geständig, als sie sieht, dass sie betrogen wurde und der ihr zugedachte Anteil an dem Raub aus falschem Schmuck besteht.

Betrügen wollen auch die Tannensteins ihren Komplizen Simeon: Da ihnen der Rest des Geldes fehlt, wollen sie ihn, sobald er Roberts Kleider besorgt hat, um diese Summe prellen und ihm auch die Anzahlung wieder abjagen. Hierzu bieten sie ihm, der ja steckbrieflich gesucht wird, ihr Schloss als Asyl an.

Robert Bertram wird unbemerkt Zeuge, wie Theodolinde nach dem Besuch des Gerichtsgebäudes ihre Männerkleidung wieder ablegt. Aus dem Gespräch mit ihrem Vater kann er das gegen ihn geplante Komplott erlauschen. Dr. Max Holm hat die Schlüsselübergabe zwischen Simeon und seiner Tochter beobachtet. Gemeinsam wollen Robert und Max nun die Tannensteiner überführen. In Grünbach steigen sie in das Schloss ein, werden aber von Winter beobachtet. Dieser bietet sich an, für die Hand Theodolindes die Lauscher als Einbrecher zu erschießen. Der Versuch misslingt jedoch, da Hagenau, Ellen Starton und Hilda Holm, denen das Ausbleiben von Max und Robert zu lange dauerte, darüber hinzukommen und das Attentat vereiteln können. Simeon kann festgesetzt werden, Theodolinde und ihr Vater fliehen mit dem Einsiedler nach dessen Wohnturm. Max und Robert folgen den Flüchtigen, Hagenau, der bei der Vereitelung des Anschlages verletzt wurde, bleibt in der Pflege der Frauen zurück.

Im Turm werden Max und Robert Zeuge, wie Vater und Tochter den Einsiedler ermorden wollen, um an dessen Geld zu kommen. Max erschießt den Freiherrn, Theodolinde bricht zusammen. Der schwerverletzte Winter verlangt nach seinem letzten Verwandten, dem Paukenschläger Hauck.

Dank Hilda Holms Hilfe kann Walther von Hagenau schnell wieder genesen. Er erkennt ihre Liebe und erklärt seinem Vater, keinesfalls wegen Geld heiraten, sondern seinem Herzen folgen zu wollen. Der Alte stimmt zu. Als dann Max erklärt, seiner Schwester eine große Mitgift mitgeben zu können - sein in Amerika verloren gegangener Besitz ist wieder aufgetaucht - gibt es keine Einwände mehr gegen eine Verbindung.

Auch Hauck kommt zu Geld: Sein Onkel, der Einsiedler Winter, durch dessen Schuld Haucks Eltern verarmt sind, bereut und vermacht dem Paukenschläger sein Vermögen. Endlich kann auch er sich mit Laura, deren Vergangenheit ihm nicht das Geringste ausmacht, verloben.

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Die verschiedenen Prozesse laufen über Monate.

Robert wird rehabilitiert, Gustav Brandt nimmt seinen Namen wieder an und gibt Land und Titel von Befour für viel Geld an Frankreich zurück.

Baron Franz wird zum Tod durch den Strang verurteilt - wimmernd vor Angst und Schmerzen wird er öffentlich hingerichtet.

Der junge Wolf wird freigesprochen, da sein Vater alle Schuld auf sich genommen hatte. Alle übrigen an den verschiedenen Straftaten Beteiligten erhalten mehr oder weniger hohe Freiheitsstrafen. Der fromme Seidelmann muss gar für 20 Jahre hinter Zuchthausmauern.

Ella erhält die Todesstrafe - da ihre Aussagen aber Licht in das Dunkel der Geschehnisse gebracht hat, hofft man auf ihre Begnadigung. Sie zieht den Tod jedoch vor und öffnet sich die Schlagadern.

Gustav hat das gesamte Land oberhalb Brückenau aufgekauft und hier ein Schloss - dem abgebrannten Helfenstein genau nachgebaut - sowie ein Dorf errichten lassen. Auf des Königs Wunsch erhalten beide den Namen Brandtenstein. In dem Ort sollen alle dem ehemaligen Fürsten des Elends nahe stehenden Personen ein neues Zuhause finden. Im Schloss selbst wird eine große Hochzeit gerichtet, bei der alle Paare außer Robert und Fanny getraut werden.

Gustav selbst wird, als Wiedergutmachung für das Erlittene sowie als Dank für die erwiesenen Dienste, vom König zum Baron Brandt von Brandtenstein ernannt und kann endlich seine Alma heimführen.

Hubert Dörrenbächer

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